Deze weg is dicht…: Abschlussfahrt der 11. Klassen nach Amsterdam

So oder so ähnlich wie in der Überschrift schlug es den Schülern der Klassen 11ZA und 11ZB bei ihrer Abschlussfahrt nach Amsterdam des Öfteren entgegen. Dass dieser Text so etwas wie Straßensperrung bedeutet, ist noch nachvollziehbar, aber trotzdem stand schnell fest: Mit Deutsch kommen wir hier wohl erstmal nicht so weit: Fremdes Land, fremde Sprache, Durchschlagen lernen – pädagogisches Ziel erreicht!

Nach der Ankunft am Morgen des 08. April 2019 und dem Beziehen der Zimmer im wirklich guten Hostel ging es gleich auf Entdeckungsreise. Das Highlight des ersten Tages war die Erkundung Amsterdams vom Wasser aus. Auf einem Boot schipperten wir durch die zahlreichen Kanäle („Grachten“), vorbei an hunderten Hausbooten, die in Privatbesitz tatsächlich noch aktiv bewohnt werden. So bekamen unsere Schüler einen wunderbaren ersten Eindruck von der Stadt, die nicht umsonst auch als „Venedig des Nordens“ bekannt ist.

Im Rahmen einer Stadtführung am nächsten Tag lernten wir Amsterdam als „Stadt der Freiheit“ kennen. Ein historisch gewachsener Titel, den sich Amsterdam durch seine liberale Einstellung verdient gemacht hat. Ob religiöse Gesinnung oder politische Verfolgung, Amsterdam galt schon immer als Stadt, in der man Zuflucht finden konnte. Einer der bekanntesten Maler der Niederlande ist wohl Vincent van Gogh. Zu seinen Ehren wurde in Mitten Amsterdams ein Museum errichtet, welches die größte Sammlung der Gemälde van Goghs beherbergt und von unseren Schülern am Dienstagnachmittag erkundet wurde. „Wie viele Selbstportraits von Vincent van Gogh sind in der Ausstellung zu sehen?“ war dabei nur eine Frage, mit der sie sich während ihrer Tour durch das Museum beschäftigten. Beim abendlichen „Bowling in the dark“ war es natürlich das große Ziel der Schüler, die begleitenden Lehrkräfte zu schlagen, was jedoch zum Glück nur zum Teil von Erfolg gekrönt war. Spaß machte es aber alle mal.

Der Nähe zum Meer geschuldet, bot sich natürlich auch ein Besuch des größten Hafens Europas in Rotterdam an. Vorbei an riesigen Frachtschiffen mit hunderten bis tausenden von Containern beladen, fragten sich einige Schüler während der Hafenrundfahrt „Ob in diesem Container wohl meine Jacke drinnen ist, die ich am Wochenende im Internet bestellt habe?“ Möglich wäre es durchaus…!

Ein Herzenswunsch einiger Schüler konnte dann schließlich auch noch erfüllt werden: Das Meer sehen und spüren! So war schnell klar, ein Abstecher ans Meer muss sein. In Scheveningen angekommen, waren die Schüler nicht mehr zu halten und liefen schnurstracks Richtung Meer. Trotz eisiger Temperaturen ließen es sich manche nicht nehmen, zumindest mit den Fußen in das kalte Nass einzutauchen.

Auf dem Rückweg nach Amsterdam, vorbei an unzähligen Tulpenfeldern in allen möglichen Farben, machten wir schließlich noch Halt am Friedenspalast in Den Haag, dem Zentrum der Weltgerichtsbarkeit. Ob Streit über Landesgrenzen oder Kriegsverbrechen, hier werden Streitfälle einer Staatengemeinschaft von rund 190 Staaten verhandelt. Die Bedeutung dieser Institution wurde den Schülerinnen und Schülern wohl hier erst richtig bewusst. Als kleinen Beitrag zum Weltfrieden konnten unserer Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Friedenswünsche an einen extra dafür gepflanzten Baum vor dem Friedenspalast anbringen.

Auch Freizeit kam natürlich nicht zu kurz. Während manche Schüler die Shopping-Straßen unsicher machen und so die Amsterdamer Wirtschaft kräftig ankurbelten, zog es andere z. B. ins Wachsfigurenkabinett oder das Amsterdam Dungeon.

Als Abschlusshighlight am Donnerstagabend stand der Besuch des Anne-Frank-Hauses in Amsterdam auf dem Programm. Als freiheitsliebende Stadt bot Amsterdam auch während des II. Weltkrieges vielen Verfolgten Zuflucht, so auch der deutschen jüdischen Familie Frank. Da der Krieg auch Holland nicht verschonte, musste Familie Frank ab 1940 um ihr Leben fürchten. Die Familie um Anne Frank versteckte sich im Hinterhaus eines Gebäudes, welches nun als Museum besucht werden kann. Die Tatsache, dass es sich um die originalen Räumlichkeiten des Verstecks von Anne Frank handelte, beeindruckte unsere Schüler sehr. Einige ereilte ein regelrecht beklemmendes Gefühl, als sie durch das Hinterhaus zogen. Ein Ort, an dem Geschichte lebt und der den Schülern hoffentlich als Mahnmal in Erinnerung bleibt.

Nach fünf lehrreichen und unterhaltsamen Tagen war die Abschlussfahrt auch schon wieder zu Ende und für alle Schüler (und Lehrer) war klar: Amsterdam ist als Reiseziel ganz klar stark zu empfehlen!

Elisabeth Samereier
Julia Benedikt
Alexander Petzenhauser

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