Seminarschule für Wirtschaft und Verwaltung

Kooperationsmodell in der Referendarausbildung

Mit Beginn des Schuljahres 2015/16 wurde die Staatliche Wirtschaftsschule Landshut nicht nur wieder Seminarschule für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an beruflichen Schulen, sie wurde auch – einzigartig in Niederbayern – zur Seminarschule im Kooperationsmodell mit der Staatlichen Berufsschule 2.

Nach dem ersten Staatsexamen, das die Referendare mit der Diplomprüfung für Handelslehrer bzw. dem Master of Science für Wirtschaftspädagogik erworben haben, starten sie an der SWS und der Berufsschule 2 in die zweite Ausbildungsphase, welche zwei Jahre umfasst. Das erste Jahr der praktischen „Ausbildung“ absolvieren die angehenden Lehrer an der Seminarschule, im zweiten Jahr wechseln die jungen Kollegen an eine andere berufliche Schule in Bayern. Mit dem Bestehen des zweiten Staatsexamens endet die zweite Ausbildungsphase.

Wir führen die Referendare nach absolvierter intensiver universitärer Ausbildung in das Unterrichten an unserer Wirtschaftsschule und an der BS 2 ein. Mit einer kaufmännischen Berufsausbildung bzw. Praktika im kaufmännischen Bereich sind die Referendare bestens gerüstet für den Einstieg in den Unterricht an unseren Schulen.

Erfolgreiches Unterrichten erfordert für junge Lehrkräfte zunächst eine hohe fachliche „Fitness“. Die Inhalte müssen aktuell mit adäquaten digitalen Methoden an die Schüler in den verschiedenen Jahrgangsstufen vermittelt werden. Diese beiden Qualifikationen – Fach- und Methodenkompetenz – werden durch die pädagogische Kompetenz abgerundet. Bei der Planung und Durchführung von Unterricht muss der Referendar die vielen Bedingungen des tatsächlichen Unterrichtsgeschehens berücksichtigen: die unterschiedlichen Klassen und einzelnen SchülerInnen, deren differenziertes Lerninteresse, ungleiches Vorwissen und vieles mehr.

Die Schüler sollen hierbei möglichst viel selbst entdecken und selbstständig agieren. Dabei muss der Lehrplan erfüllt und der Unterrichtsinhalt passgenau in Lernbereichen und Unterrichtssituationen umgesetzt werden. Die Referendare werden bei diesen vielfältigen Anforderungen in Einzelgesprächen und im Rahmen der Seminarsitzungen von der Seminarlehrerin, Susanne Dellian, unterstützt. Ebenfalls stehen alle Kolleginnen und Kollegen der SWS Landshut ihren jungen Kollegen mit Rat und Tat zur Seite und bringen dabei ihre langjährigen Erfahrungen ein. Ziel ist es, den jungen Lehrkräften einen bunten Strauß an Handlungsalternativen mitzugeben, der sie dazu befähigt viel Freude in ihrem Beruf zu erfahren. Der Schüler steht immer im Mittelpunkt des pädagogischen Handelns.

Ablauf des ersten Referendariatsjahres an unserer Schule

Nach der Anmeldung zum Vorbereitungsdienst werden die Universitätsabsolventen einem Regierungsbezirk und einer Seminarschule zugeteilt. Am ersten Schultag findet in der Regierung von Niederbayern die Vereidigung statt.
Ab Schuljahresbeginn besuchen die Referendare montags das Hauptseminar und freitags das Fachseminar ihres Unterrichtsfaches, z. B. Mathematik oder Englisch an der Berufsschule 1 und FOS/BOS Landshut, wo sie auch freitags ihren Unterricht im Zweitfach (i. d.R. zwei Stunden) halten. Dienstag bis Donnerstag sind sie an der SWS bzw. an der BS 2, unterrichten und hospitieren bei erfahrenen Kollegen. Zusätzlich findet vier Stunden pro Woche das Fachseminar Wirtschaft – teilweise in gemeinsamen Sitzungen mit der Seminarlehrerin der BS 2, Elisabeth Schmalz, und den Referendaren der BS 2 – statt. Gelegentlich nehmen die jungen Lehrer Pflichtmodule an anderen Schulen wahr und besuchen Tagungen und Vorträge mit ihrem Seminar.

September

Die Referendare lernen den Schulbetrieb der beiden Schulen kennen. Sie besuchen Unterricht bei routinierten Lehrkräften in möglichst vielen Fächern und Klassen.

Oktober

Die Referendare halten zusätzlich zu den Unterrichtsbesuchen eigene Unterrichtsversuche, die im Fachseminar reflektiert werden.

Ab November

Die Referendare werden an unserer Wirtschaftsschule in Wirtschaftsfächern und auch an der FOS/BOS mit ihrem Zweitfach, z. B. Englisch, eingesetzt und unterrichten bis Februar sechs Stunden pro Woche. Die jungen Kollegen erledigen die Planung und Durchführung ihres Unterrichts und sind erzieherisch für ihre Schüler da. Dabei werden sie von erfahrenen Kollegen und der Seminarlehrerin unterstützt. Durch die kooperative Zusammenarbeit im Seminar können gute Ergebnisse erzielt werden.

Zusätzlich besuchen sie weiterhin ihre Kollegen im Unterricht, um wertvolle Anregungen für die eigene Tätigkeit zu erhalten.

Ab Februar

Ab dem Schulhalbjahr übernehmen die Referendare des Kooperationsmodells Berufsschule – Wirtschaftsschule zusätzlich weitere Stunden an der jeweils anderen Schulart. Im Zeitraum von Februar bis Mitte Juli finden zwei Lehrproben in unterschiedlichen Fächern statt, für deren Vorbereitung der Referendar jeweils sieben Tage Zeit hat. Die Beurteilungen dieser Lehrproben gehen in die Gesamtnote für das Zweite Staatsexamen mit ein.

Eine Übersicht über die Seminarorte und über den Ablauf des gesamten Vorbereitungsdienstes finden Sie auf der Homepage des Studienseminars.

Unser Sekretariat gibt gerne Adressen für die Wohnungssuche weiter.

Seminar Wirtschaft SWS Landshut
Seminar Wirtschaft SWS Landshut
Seminar Wirtschaft SWS Landshut
Seminar Wirtschaft SWS Landshut
Englisch Projekt an der SWS

1. Reihe von links nach rechts: Seminarlehrerin StDin Elisabeth Schmalz (BS2), StRefin Michelle Marquard (SWS), StRefin Sophie Langenecker (SWS), StRefin Ann-Kathrin Bernauer (BS2), StRefin Carolin Straßer (SWS), Schulleiterin OStDin Elisabeth Wittmann, Seminarlehrerin OStRin Susanne Dellian (SWS), Stellvertreterin StDin Tanja Zeis (BS2)

2. Reihe von links nach rechts: StRef Philipp Huber (BS2), StRef Thomas Mayer (SWS), StRef Severin Niedermeyer (BS2), StRef Moritz Völk (BS2), StRefin Tamara Achatz (SWS), stellvertretende Schulleiterin StDin Elisabeth Loher (SWS)

Loher

Wussten Sie schon, dass...

...unsere jungen Lehrkräfte im Kooperationsmodell mit der Berufsschule 2 in Landshut ausgebildet werden? Da sie zudem ihr Zweitfach z. B. an der Berufs- oder Fachoberschule unterrichten, verfügen sie über viel Erfahrung aus verschiedensten Bereichen.

Elisabeth Loher, Schulleitung